Sparkasse und Musik? Ja!
Blogbeitrag von Bertrand Gröger
"Über Musik kann man am besten mit Bankdirektoren reden. Künstler reden ja nur übers Geld."
Recht hat er, der Komponist Jean Sibelius, mit diesem Satz - immernoch. Für uns, den Jazzchor Freiburg, bedeutet das: Wenn's um Musik geht, Sparkasse! Aber warum braucht man für Musik eigentlich Geld? Die muss man doch nur machen! Denkt man sich so. Ich möchte es mit einem Beispiel eines befreundeten, ziemlich bekannten Jazzmusikers erklären, dessen Namen ich aber nicht verrate:
Ich fragte ihn bei einer Tasse Kaffee (ja, doch, die konnten wir uns leisten), wieviel Prozent seiner Tätigkeit Musik machen, wieviel Organisation und Büroarbeit sei. Er sagte 95 zu 5. Nein, nicht 95 Musik, sondern 95 Organisation! Möchte der Hörer Genaueres über die Organisationsarbeit wissen? Eigentlich möchte er hören und genießen, und das verstehe ich, so geht es mir auch, zumindest als Hörer, also lasse ich die Erklärungen - und belasse es bei der Bestätigung des Sibelius-Satzes und der Feststellung, dass Musik ziemlich viel Geld kostet. Aber wo kommt das benötigte Geld her? Zum Beispiel im Fall des Jazzchors? Womit werden Tourneen und deren Planungen finanziert? Da das Zuschauer-25-Euro-Konzertticket nicht für Übernachtungen, Tourbus, Tontechnik und Band reicht, wird der Chor von der Stadt Freiburg, ein wenig auch aus Stuttgart und von der Freiburger Sparkasse unterstützt. Letzteres seit nunmehr 20 Jahren. Damit hat die Sparkasse zwar nicht selbst schöne Töne gesungen, doch diese ermöglicht: in Japan, Korea, China, Russland und zahlreichen weiteren europäischen Ländern. Und auch vor Ort: 2019 in der Meckel-Halle live, zuletzt im Februar dieses Jahres im Livestream aus dem Jazzhaus (Achtung: Organisationsarbeit!) und bald wieder.
Am Donnerstag, den 9. Dezember um 20:30 "aus" der Meckelhalle, da wir Zeiten entgegensehen und -singen, die wieder etwas downgelockt sein werden. Aber locken möchten wir Sie, liebe Kundschaft, an die Computer zuhause, um, ganz ohne an Geld zu denken (Spenden sind allerdings erlaubt) schöne gesungene Töne zu genießen. Und seien wir der Sparkasse dankbar, die uns, den Künstlern und Ihnen, den Zuschauern, das ermöglicht.
P.S.: Was bin ich froh, dass, als die Jazzchorkasse mal wieder klamm war, wir die "gute Idee" auf ein Digi-Bank-Konto zu wechseln, um ein paar Euro zu sparen, nicht befolgt haben... Treue ist auch in Gelddingen ein schönes Lebensmotto. Und zwar lieber mit echten Menschen als mit kalten Digis.